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WWF-Studie: EU-weite Renaturierungen können riesige Mengen CO2 binden

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Die Wiederherstellung geschädigter Lebensräume in der EU könnte pro Jahr die Emissionen Österreichs, Ungarns, Tschechiens und der Slowakei gemeinsam ausgleichen. Für März geplantes EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur muss deshalb rasch ambitionierte Maßnahmen setzen.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie die das Institut für Europäische Umweltpolitik (IEEP) im Auftrag der Naturschutzorganisation WWF (World Wide Fund For Nature) durchgeführt hat.

„Die Studie zeigt ganz klar, dass die Klimaneutralität nur mit Hilfe der Natur erreicht werden kann“, sagt Sabien Leemans, Biodiversitäts-Expertin des WWF in Brüssel. Um CO2 aus der Atmosphäre zu binden sind Renaturierungen wesentlich sicherer und praktikabler als technische Lösungen. Und sie bieten viele Nebeneffekte, wie Schutz vor Dürren, Überschwemmungen und Bränden.

Besonders entscheidend wird dabei das EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur (Nature Restoration Law), das im März präsentiert werden soll. „Die Klima- und Biodiversitätskrise wird sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Das Nature Restoration Law kann einen Wendepunkt darstellen – aber nur, wenn es rasche und ambitionierte Maßnahmen verankert“, so die Expertin.

Daher müsse im kommenden Gesetz verbindlich festgeschrieben werden, dass bis 2030 mindestens 15 Prozent der Land- Fluß- und Meeresflächen wiederhergestellt werden müssen.

Die Ergebnisse der Studie zeigen neben dem Klimaschutzpotential jedoch auch die Dringlichkeit der Maßnahmen, da es bei einigen Lebensräumen Jahrzehnte dauern wird, bis sie ihren Zustand wieder verbessern und ihren Kohlenstoffkreislauf wiederherstellen können. „Deshalb muss ihrer Renaturierung höchste Priorität eingeräumt werden“, fordert WWF-Expertin Sabien Leemans. „Der Großteil der Anstrengungen muss schon bis 2030 erfolgen und darf nicht auf 2040 oder 2050 verschoben werden, wie derzeit diskutiert wird.“

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