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Wirbel um Pläne für Verlauf des Güterverkehrs durch den Zentralraum

Bild: pixabay
Neue Studie für Verlegung des Güterverkehrs sorgt für einige reflexartige Reaktionen in betroffenen Gemeinden

Die am Dienstag präsentierte Studie von Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig für den Verlauf der Bahntrasse durch den Kärntner Zentralraum sorgt bei den betroffenen Gemeinden und ihren politischen Vertreten für unterschiedliche Reaktionen. Der Mossburger Bürgermeister Herbert Gaggl, ein Parteikollege von Schuschnig, grollt, dass er nicht vorab informiert worden war. Der jetzige Streckenverlauf von Klagenfurt nach Villach am Wörthersee entlang betrifft aktuell 200.000 Menschen sowie eine der wichtigsten Tourismusregionen Kärntens. Vorab formierten sich bereits Initiativen, die eine Entlastung bzw. Verlegung des Güterverkehrs fordern. Besonders die langen Güterzüge in der Nacht durch die Tourismusorte am Wörthersee sind schädlich für die Fremdenverkehrsorte. Obwohl es bereits seit 2007 immer wieder Anstösse zu einer neuen Streckenführung (auch mit Untertunnelungen) gab, ist bis heute keine einzige realisiert worden.

In der neuen Studie wird ein über 60 Kilometer langer, acht Kilometer breiter Korridor von Grafenstein über Maria Saal, Moosburg, Wernberg präsentiert. Alle Details sind noch offen. Die Kosten liegen bei 2,6 Milliarden Euro und würden 10.000 Bewohner in den Gebieten betreffen.

Der Bürgermeister von Maria Saal bezieht sich auf den Schutz der Bürger, des Wassers und der Denkmäler und signalisiert Gesprächsbereitschaft.

Ge­gen­stim­men gibt es auch auf Lan­des­ebe­ne. LR Schuschnig wollte mit der Veröffentlichung der Studie Bewegung in eine festgefahrene Situation bringen. Er signalisiert Gesprächsbereitschaft, wo er alle beteiligten Gemeinden miteinbeziehen will. Eine Zen­tral­raum­kon­fe­renz An­fang Ok­to­ber soll mehr Klar­heit brin­gen.

Bereits Ende 2018 hat die Kärntner Landesregierung, damals unter Verkehrslandesrat Ulrich Zafoschnig, in Einstimmigkeit eine Resolution zur „Zentralraumtrasse“ an die Bundesregierung, den Verkehrsminister und die ÖBB übermittelt. In der Resolution wird eine Wiederaufnahme der Trassenplanung inclusive Lärmschutzmaßnahmen gefordert. An die ÖBB ging damals die Forderung zur Aufnahme des Projektes in den ÖBB-Rahmenplan, denn mit Fertigstellung des Koralmtunnels werde mit einer deutlichen Zunahme des Schienentransports gerechnet. Bereits damals wurde auf die Trennung von Personen- und Güterverkehr hingewiesen und die Forderung zur Reduzierung der Lärmbelästigung der Bevölkerung deponiert.

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