KÄRNTEN ECHO

Wald in Not

Bild: pixabay
Raubbau auch in Europas Wäldern, nicht nur im Amazonas

Weil in Zeiten des Klimawandels mehr nachwachsende Rohstoffe verlangt werden, steigt die Brennstoffnachfrage. Um Kohle zu ersetzen verwenden immer mehr Menschen Holz. Das geht zu Lasten der Wälder.

Italienische Forscher haben nun, mit Hilfe von Satellitenbildern, herausgefunden, wie sich in den Jahren ab 2004 bis 2018 die Abholzung der Wälder in Europa intensiviert hat. Bis 2015 war die Größe der Abholzungen konstant. Ab 2015 nahm sie fast um die Hälfte zu. Betroffene Länder seien Skandinavien, das Baltikum und die iberische Halbinsel.

In Rumänien, wo es die letzten großen Urwälder der EU gibt, ist es noch dramatischer. Forstfirmen und der Staat holen jährlich bis zu 20 Millionen Kubikmeter Holz mehr aus den Wäldern, als legal wäre. Sie machen auch nicht vor den europarechtlich geschützten Natura 2000-Gebieten und dem Weltkulturerbe der Karpaten halt, kritisiert die Organisation Euronatur. Deshalb steht der rumänische Staat kurz vor der Anklage beim Europäischen Gerichtshof.

Die Eu will aufforsten, stößt mit diesen Plänen aber auf Kritik bei Wissenschaftlern. Sie nennen das Aktionismus und Symbolhandlung. Es müsse dafür gesorgt werden, das sich einerseits Wälder selbst regenerieren können und andererseits muss deren Übernutzung gestoppt werden. Denn nur Wälder mit geschlossenen Kronendächer bewahren das kühlere Waldklima und sind so widerstandsfähiger gegen Trockenheit.

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