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Windkraft und Photovoltaik in Österreich weiter im Ansteigen

Bild: pixabay
Der Anteil des "grünen" Stroms stieg im Vorjahr von 72 auf 78 Prozent. Stromerzeugung als Wirtschaftsfaktor.

Betreiber von Wind-, Kleinwasser- oder Biomassekraftwerken und Besitzer von Photovoltaikanlagen speisen ihren zuviel erzeugten Strom über die Abwicklungsstelle für Ökostrom in das allgemeine Stromnetz. Einige Stromerzeuger verkaufen den Strom bereits am freien Markt. Private Windparkbetreiber, Banken und Investment Fonds forcieren damit „Grüne Investitionen“. Ein gutes Geschäft, denn der Energieverbrauch steigt. Gerechnet wird, dass der durchschnittliche Stromverbrauch von 1-Personen-Haushalten in Österreich bei ca. 2.000 kWh liegt. Aber sehr oft erhalten Menschen Stromrechnungen, die ihnen die Haare zu Berge stehen lassen.

Die Werbung macht uns weis, dass wir immer mehr Strom/Energie brauchen. Aber sie weist uns nicht darauf hin, dass Städte, Reklametafeln, Straßen in der Nacht taghell beleuchtet werden und ein erklecklicher Anteil der erzeugten Energie dafür verwendet werden. Z. Bsp. für die Digitalisierung, für Ladestationen, zum Betreiben von Telekommunikation.

Stromerzeuger werben auch damit, dass es Gratisstrom beim Einbau einer Klimaanlage gibt, wenn es mehr als 30 Grad hat. Aber sie erklären uns nicht, wie wir mit Begrünung Hitzeinseln reduzieren. Mehr Bäume als Schattenspender wachsen lassen. Häuser so bauen, dass durch natürliche Materialien, Innenhöfe, Windtürme ein wohltuendes Kleinklima erzeugt wird. Dann braucht es keine Klimaanlagen, keine in den Wänden verbaute Rohre, die für Kühlung oder Wärme sorgen. Ein Blick in den heißen Süden könnte uns zeigen, wie Menschen Häuser bauten, um sich vor der Hitze zu schützen und welche Inspirationen daraus für den hiesigen Städtebau gewonnen werden könnten.

Aber auch die erneuerbaren Energien brauchen Strom, um überhaupt funktionieren zu können. Eigentlich funktioniert in unserer Technologiegesellschaft überhaupt nichts ohne Strom. Selbst eine Wärmepumpe läuft mit Strom, obwohl gerne mit der kostenlosen Umweltwärme geworben wird. Und mein Smart Home ist ohne Strom überhaupt nicht denkbar. Die elektrischen Jalousien bewegen sich nicht ohne Strom und das Garagentor bleibt einfach zu, sodass mein E-Auto nicht zur Verfügung steht und mein E-Bike wird zum Fahrradergometer, wenn die Batterie leer.

Es muss also ein sehr erfolgreiches Geschäft sein, das Geschäft mit dem Strom. Vom Stromsparen und der Abhängigkeit davon wird nirgends geredet.

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