KÄRNTEN ECHO

Kreuzfahrtschiffe und Emissionen. Eine wahrlich schmutzige Erfolgsgeschichte.

Bild: pixabay
Eine Studie des europäischen Dachverbandes Transport & Environment, einer Partnerorganisation des Naturschutzbundes Deutschland e.V. (Nabu) weist die Emissionen durch Schweröl erstmals konkreten Kreuzfahrtschiffkonzernen zu.

Immer wieder wird von NGO´s darauf hingewiesen, dass einer der größten Klimasünder der Verkehr ist und zwar der LKW- und PKW-Verkehr.

Nun ist aber vor Corona eine Studie (Juni 2019) erschienen, die nachweisen konnte, dass der weltgrößte Kreuzfahrtkonzern Carnival Corporation im Jahr 2017 „fast zehnmal mehr Schwefeloxide entlang Europas Küsten ausgestoßen hat, als alle 260 Millionen PKW´s in Europa zusammen“. Der zweitgrößte Kreuzfahrtkonzern stößt viermal soviel Schwefeloxid-Emissionen aus.
Am stärksten leiden die Häfen in Spanien, Italien, Griechenland, Frankreich und Norwegen unter der Luftverschmutzung. Die am stärksten betroffenen Städte sind Hamburg, Barcelona, Palma de Mallorca und Venedig.

Es werden zwar bereits die ersten Kreuzfahrtschiffe mit Flüssiggas betrieben, aber umweltfreundlich ist das noch immer nicht.  Schwefeloxide schaden der Gesundheit und versauern Böden und Gewässer (Saurer Regen). Im Mittelmeer ist der italienische Branchenriese Costa Crociere die Dreckschleuder Nummer eins.

Die Studienautoren argumentieren, dass zwar Dieselautos aus den Städten verbannt werden sollen, aber die Kreuzfahrunternehmen bekommen einen Freifahrtschein für die giftigen Dämpfe, die sie ausstoßen. Die Kreuzfahrtindustrie ist nicht bereit, auf bereits vorhandene, saubere Kraftstofflösungen umzusteigen, deshalb müssten Regierungen eingreifen und einen Null-Emissionsstandard zum Wohle der Bevölkerung, des Bodens und der Gewässer vorschreiben.

Wie erwartet, stieß die Studie bei den Lobbyisten der Kreuzfahrtindustrie auf reflexhafte Ablehnung. Sie kritisierten die Studienergebnisse als nicht wissenschaftlich.

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