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Schulweg: Weite Wege zur Schule stressen schon Schulkinder

Bild: pixabay
Eine kürzlich erschienene deutsche Studie weist nach, je länger der Schulweg für Kinder ist, desto gereizter und unkonzentrierter sind sie.

Viele Menschen, die täglich einen weiten Weg zur Arbeit haben, erleben es an jedem Arbeitstag: Staus auf der Straße, Verspätungen der öffentlichen Verkehrsmittel, volle Busse und Zugabteile. Das zerrt an der Gesundheit, wie Studien zeigen. Pendler leiden häufiger unter hohem Blutdruck und sind eher übergewichtiger als Menschen mit einem kürzeren Arbeitsweg.

In vielen Kommunen in Deutschland gibt es keine weiterführenden Schulen mehr, weil viele Schulen schließen mussten. Z. Bsp. wegen Lehrermangels. So wird der Schulweg für Kinder und Jugendlichen immer länger.

Was das für Auswirkungen auf die Schüler und Schülerinnen hat, haben Frankfurter Forscher an gut 10.000 Schülern und Schülerinnen einer siebten Klasse an ca. 150 weiterführenden Schulen in 14 deutschen Bundesländern untersucht.
Die Frage war: Wie lange waren die Schüler und Schülerinnen an diesem Morgen unterwegs und welche Verkehrsmittel haben sie benützt? Im Durchschnitt brauchten die Jugendlichen 27 Minuten von zuhause in die Schule. 15 Prozent der Mitschüler hatten jedoch weniger Glück. Ihr Schulweg dauerte 45 Minuten und länger um in die Schule zu kommen. Wären sie berufstätig, meinten die Forscher, würden wir sie als klassische Pendler bezeichnen.

Die Forscher fanden heraus, das die pendelnden Kinder und Jugendlichen vermehrt unter Stress litten, über mentale Gesundheitsprobleme klagten, gereizter und unkonzentrierter waren. Aber es gibt keine Abhilfe, zeigten die Untersucher auf, denn die Anzahl der Schulen wird weniger und die Schulwege werden weiterhin länger.
Eine vertrackte Situation für Kinder und Jugendliche. Der Ort, an dem sie Neues lernen können, ihnen Chancen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung geboten werden, wird ein Ort der „Abneigung“. So trägt das lange Pendeln nicht zum Bildungserfolg der Jugendlichen bei.

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