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Wie Ölmultis uns Konsumenten für den Klimawandel verantwortlich machen

Bild: pixabay
Laut einer kürzlich erschienenen Studie der Harvard Universität ist die Taktik der Ölkonzerne eine bewusste Strategie, um politische Maßnahmen gegen den Klimawandel zu verlangsamen. Dadurch können sich Ölunternehmen aus der Verantwortung ziehen und gleichzeitig soll der Nutzen von Öl und Gas in der Gesellschaft legitimiert werden.

Eigentlich kennen wir diese Aussagen schon von der Tabakindustrie. Vielleicht erinnern wir uns, wie es vor Jahren hieß: Die Raucher wären selbst am Rauchen schuld. So argumentierten die Zigarettenkonzerne. Die internationalen Tabakfirmen würden ja nur Tabak anbieten. Das ungesunde Rauchverhalten komme von uns selbst. Denn würden wir nicht Zigaretten kaufen und Lungenzüge machen, gäbe es gar keine Probleme mit dem Tabak.

Wie unverschämt und egoistisch die Ölkonzerne nun ähnliche Argumente ausbreiten geht aus der oben zitierten Havard-Studie hervor, von der bereits der STANDARD berichtet hat. Die Ölgiganten setzen nun auf den Imagewandel. Sie sind eigentlich die Kämpfer für soziale Gerechtigkeit. Fördern Kinder in Entwicklungsländern. Bilden dort Frauen in männerdominierten Jobs aus, sind Vorreiter in Sachen Windenergie.

In teuren, kinoähnlichen Videos spielen sie mit unseren Emotionen und täuschen uns Konsumenten und Konsumentinnen darin vor, dass die Ölkonzerne auf der Seite der Guten sind. Aber die Ölmultis finanzierten jahrelang eigene Studien, die den Einfluss der Erdölprodukte auf die Umwelt und damit das Klima herunterspielten.
Seit Mitte des 20. Jhdts ist die Industrie jedoch davon abgewichen den Klimawandel in Frage zu stellen. Deshalb entwickeln gut bezahlte Werbeagenturen Kampagnen, die den Konsumenten und Konsumentinnen eine andere Sicht der Realität nahe legen. Wir sollen erinnert werden, wie wichtig Öl und Gas für unseren Wohlstand sind und wie leicht dieser Wohlstand zu erhalten ist. Die Nachhaltigkeitsstrategie und Kampagne für soziale Gerechtigkeit, die die Ölkonzerne jetzt zur Schau tragen, ist das neue Mäntelchen ihrer Verkaufs- und Vertuschungsstrategien.

Leider werden die Argumente der Ölmultis von vielen Politikern und Politikerinnen übernommen, um eine bessere Gesetzgebung zur CO2 Reduktion zu untergraben.

In der Psychologie nennt sich das Schuldumkehr. Denn ExxonMobil, BP, Shell gehören zu jenen 20 Unternehmen weltweit, die für ein Drittel der weltweiten CO2-Emmissionen verantwortlich sind.

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