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VSSTÖ wirft sich für Studierende ins Zeug

Bild: pixabay
Zum Beginn des neuen Semesters an den österreichischen Hochschulen startet der VSStÖ eine Kampagne gegen Studierendenarmut. Laut Studierendensozialerhebung 2019 leben zwei Drittel der Studierenden unter der monatlichen Armutsgrenze von 1.328€.

Spätestens seit der Coronakrise sind sozialpolitische Aspekte wieder mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Was allerdings konsequent ausgeblendet wird, ist die ökonomische Situation von Studierenden. “Seit Jahren wird die Studienbeihilfe real weniger wert, die Mieten werden teurer und wir brauchen alle leistungsfähige Laptops und stabiles WLAN. Daneben bleibt nicht mehr viel Budget übrig. Anstatt sich mit halbgaren Steuerreförmchen zu schmücken und bloße Klientelpolitik zu betreiben, sollte die Regierung endlich Konzepte vorlegen, wie sie der steigenden Armut unter Studierenden entgegentreten wollen”, so VSStÖ-Vorsitzende Dora Jandl.

Die Höchststudienbeihilfe liegt bei monatlich rund 800€, die tatsächlich ausbezahlte im Durchschnitt bei nur 370€ pro Monat. Im Durchschnitt sind Studierende in Österreich 26 Jahre alt, womit die Altersgrenze beim Bezug der Familienbeihilfe mit 24 Jahren viel zu knapp bemessen ist. Seitdem Studienjahre nicht mehr als Pensionsjahre gewertet werden bzw. nur noch teuer im Nachhinein erkauft werden können, wird Studierenden auch immer mehr Absicherung genommen. Das sind nur ein paar der Schrauben, an denen dringend gedreht werden muss, um Studierende besser abzusichern.

In den kommenden Monaten wird der VSStÖ verstärkt auf die finanzielle Situation von Studierenden aufmerksam machen und gemeinsam mit VSStÖ-Gruppen in ganz Österreich für eine bessere Absicherung kämpfen. “Es ist nicht normal, jahrelang in dunklen, kleinen Zimmern zu leben. Es ist nicht normal, sich nur Nudeln mit Pesto leisten zu können. Es ist nicht normal, jeden Cent dreimal umdrehen zu müssen. Nur, weil Studierende nicht automatisch ÖVP-Kernklientel sind, bedeutet das nicht, dass wir links liegen gelassen werden dürfen. Auch wir haben ein Recht auf ein gutes Leben!”, schließt Jandl.

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