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Scharfe Kritik an Bauvorhaben in Pörtschach

Bild: Pixabay
Ein Grundsatzbeschluss zur Umwidmung und Bebauung einer 19.000 Quadratmeter großen Ackerfläche zwischen Pörtschach und Pritschitz regt auf.

Im Gemeinderat Pörtschach gingen am Mittwoch die Wogen hoch. Grund dafür war ein Grundsatzbeschluss zur Umwidmung und Bebauung einer 19.000 Quadratmeter großen Ackerfläche entlang der Bahnstrasse zwischen den Bahnhöfen Pritschitz und Pörtschach. Das Bauprojekt wird von den genossenschaftlichen Bauträgern Vorstädtische Kleinsiedlung (VKS) und Kärntner Friedenswerk mit Unterstützung der ÖVP vorangetrieben.

Bereits im Vorfeld hagelte es vermehrt Kritik. Die Grünen Pörtschach wollen Leerstandsbekämpfung statt Zubetonieren und kritisieren das Bauvorhaben auf das Schärfste. Beworben wird das Projekt als sozialer Wohnbau, jedoch werden nur ein Bruchteil der ungefähr 50 geplanten Wohnungen als Gemeindewohnungen zur Verfügung stehen.

„Insgesamt gibt es etwa 450.000 Quadratmeter gewidmete Bauflächen und viele augenfällige Leerstände. Einer der Bauträger hat bereits vor 8 Jahren ein ähnliches Projekt in der Nähe (Ortsteil Sallach, Gartenweg) realisiert. Dieses beeinträchtigt seither das Ortsbild negativ und weist viele Leerstände auf, beklagen mehrere Anrainer. Die Gemeinde hat derzeit keine Handhabe, solche ‚kalten Betten‘ effektiv zu vermeiden, die niemand hier braucht“, schildert Gabriele Hadl, Bürgermeisterkandidatin der Grünen Pörtschach.

„Das Zubetonieren von Ackerflächen zur Schaffung von Wohnraum ist bestenfalls unzeitgemäß. Ein umfassendes Programm zur Leerstandsbekämpfung und ganzheitlichen Raumplanung würde das Problem des leistbaren Wohnens effizient und umweltschonend lösen. Und dazu hätten wir weitere positive Effekte, wie zum Beispiel Ortskernbelebung“, sagt Gabriele Hadl abschließend.

Der Grundsatzbeschluss wurde spät abends mit den geschlossenen Stimmen von ÖVP und SPÖ angenommen. Dagegen stimmten FPÖ und Grüne. „Unser Erfolg ist, dass dies in der Gemeinderatssitzung durch die Bürgermeisterin klargestellt wurde“, so Gemeinderat Harald Papitsch (Grüne).

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