KÄRNTEN ECHO

Scharade um den FPÖ-Stadtratssitz in Klagenfurt

Christian Scheider | Bild: WikiCommons / Johann Jaritz
Ehemaliger FPÖ-ler Christian Scheider bleibt Stadtrat: Bis zur Gemeinderatswahl im Februar 2021 will er für Kontinuität in seinem Referat sorgen. Gerhard Reinisch nun ebenfalls im Team Kärnten unter Gerhard Köfer.

Der Wechsel von Christian Scheider zum Team Köfer vor einigen Tagen hat in der FPÖ Klagenfurt heftige Reaktionen ausgelöst. Mit ihm sind ja auch 3 weitere FPÖ-Klub-Mitglieder ausgestiegen und erweitern nun das Team Kärnten um Gerhard Köfer. Auch ein wilder Gemeinderat hat zum wiederholten Mal eine neue politische Heimat gefunden: Gerhard Reinisch. Auch er ist jetzt im Team Kärnten.

Die von der FPÖ-Klagenfurt-Vorstand präsentierte Nachfolgerin als Stadträtin, Sandra Wassermann, wird möglicherweise noch länger auf das Amt warten müssen als dem FPÖ-Klub lieb ist, denn Scheider weigert sich von seinem Posten abzutreten. Als einfacher Gemeinderat lebt es sich halt nicht so komfortabel wie als Stadtrat. Und auch der politische Einfluss und die medienwirksame Öffentlichkeit sind als Gemeinderat bescheidener. Besonders dann, wenn es um den nahenden Gemeinderatswahlkampf geht.

So wird es also eher mühsam werden, denn die nächste Gemeinderatssitzung, wo die Stellungnahme des Landesrechnungshofes zu den Vergehen in der Stadtkasse übermittelt werden, wird vor oder nach dem 8. Dezember sein. Erst in dieser Gemeinderatssitzung kann Christian Scheider als Stadtrat abgewählt werden und erst danach kann die Nachfolgerin Wassermann gekürt werden. Es wird also sehr knapp und vielleicht auch ungustiös.

Denn ab 7. Jänner 2021 beginnt der Intensivwahlkampf zum Gemeinderat. Und in Corona-Zeiten wird die Bevölkerung, die dann fast ein Jahr durch viele staatliche Maßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen hellhörig auf uneinlösbare Wahlversprechen geworden ist, sehr wohl unterscheiden können, wer klug und umsichtig in der Politik Weichen zum Wohl der Bevölkerung gestellt hat. Oder wer mehr auf seinen eigenen Vorteil bedacht war, auch wenn der Vorteil unter dem Mäntelchen der Volksverbundenheit getarnt wurde.

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