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Pensionssplitting wird kaum genutzt

Bild: Pixabay
Eltern können für die Jahre der Kindererziehung ein freiwilliges Pensionssplitting vereinbaren. Das heißt, man kann Teile der Kontogutschrift der Pension auf den Partner übertragen, der sich der Kindererziehung widmet.

Die Idee hinter dem Pensionssplitting ist, dass jener Elternteil, der durch die Kindererziehung finanzielle Nachteile erleidet, einen Ausgleich erhalten sollte. Doch das freiwillige Pensionssplitting wird von Eltern kaum angenommen. Im Jahr 2020 langten 18 Anträge für ein Pensionssplitting bei der Pensionsversicherungsanstalt in Kärnten ein. Auch 2019 wurden hierzulande nur 19 Anträge gestellt.

„Beim freiwilligen Pensionssplitting, das 2005 eingeführt wurde, können Teilgutschriften vom Geburtsjahr bis zum Jahr in dem das Kind sieben Jahre alt wird, übertragen werden. Die Eltern können für jedes Jahr die Höhe der Übertragung, als Betrag oder Prozentsatz, selbst festlegen. In jedem Kalenderjahr können aber höchstens 50 Prozent der Teilgutschrift aus Erwerbstätigkeit auf den erziehenden Elternteil, und hier nur bis zur Jahreshöchstbeitragsgrundlage, abgegeben werden. Der Antrag muss schriftlich bis zur Vollendung des 10. Lebensjahres des zuletzt geborenen gemeinsamen Kindes eingebracht werden“, erklärt AK-Expertin Michaela Eigner-Pichler.

Laut aktuellem Regierungsprogramm soll die Pension von Eltern künftig automatisch bis zum zehnten Lebensjahr des Kindes aufgeteilt werden. Dabei soll das Jahreseinkommen beider Elternteile zusammengerechnet und die daraus errechnete Teilpensionsgutschrift in Höhe von 1,78 Prozent, jeweils zu 50 Prozent auf die Pensionskonten von Vater und Mutter bis zum 10. Lebensjahr des Kindes aufgeteilt werden. Nur wenn ein Elternteil dem Splitting ausdrücklich widerspricht, gilt der Automatismus nicht.

„Es besteht die Gefahr, dass das Thema Altersarmut von Frauen mit der Einführung des automatischen Pensionssplittings für die Regierung erledigt ist. Damit werden die Probleme einfach zurück in die Familie verlagert. Viel wichtiger wäre es, Kindererziehungszeiten höher zu bewerten um damit Frauenarmut im Alter entgegenzuwirken“, so der AK-Präsident Günther Goach (SPÖ).

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