KÄRNTEN ECHO

Noch immer kein Umdenken

Bild: Pixabay
Experten warnen vor zahlreichem Artenverlust in der Natur Österreichs. Man müsse Bauvorhaben reduzieren und die Standorte gewissenhafter wählen.

Immer länger wird die Liste in Österreich zum Artenschutz der Natur. Mittlerweile betrifft es 57 Prozent aller Wirbeltierarten, 33 Prozent aller Farn- und Blütenpflanzen, 52 Prozent aller Tagfalter, 55 Prozent aller Libellenarten und knapp 60 Prozent aller Biotope. Alle diese Arten sind als gefährdet eingestuft, wenn sie nicht schon ausgestorben sind.

Die Fachleute des österreichischen Biodiversitätsrates schlagen Alarm. Die Zahlen sind schon längst bekannt, doch von einer Trendwende fehlt jede Spur. Dieses unabhängige Team, bestehend aus 21 Experten aus verschiedenen Fachrichtungen, stellte fest, dass immer noch täglich 13 Hektar Fläche versiegelt werden. Laut Nachhaltungsstrategie des Bundes und der Länder sollten es aber bis 2025 nur noch 2,5 Hektar sein. Das Gremium fordert die Politik auf einen Plan zu entwickeln um das Artensterben in Österreich zu stoppen.

Nach wie vor fehlt ein bundesweites Gesetz zum Naturschutz. Positiv ist jedoch, dass in der türkis-grünen Regierung der Artenschutz eine breitere Rolle einnimmt. Ein Biodiversitätsfonds wurde eingerichtet und 5 Millionen Euro zugesagt. Das ist wenigstens ein Anfang in die richtige Richtung, aber es muss ein schnelleres Umdenken her, bevor viele der jetzt gefährdeten Arten auch noch aussterben.

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