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Klimawandel: Lehren für den Hochwasserschutz

Bild: pixabay
Die jüngsten Hochwasserkatastrophen zeigen, dass manche Schutzmaßnahmen auch schaden können. Die Wassermassen begradigter Flüsse etwa spülten im Umland die Böden aus.

Um Flüsse hochwassersicher zu machen, werden sie meist begradigt, ausgebaut und mit Dämmen versehen. Die Folge: Der Fluss fließt in diesen Becken schneller als in einem natürlichen Flussbett. Versagen die Dämme, weil das Hochwasser noch verheerender ist als angenommen, dann kann diese hohe Fließgeschwindigkeit zum Problem werden. Passiert ist das gerade in Westdeutschland. Das Hochwasser war stärker als ein Jahrhunderthochwasser. Der Fluss Erft z. Bsp. brach aus ihrem Flussbett aus und hat sich einen neuen Weg gesucht. Dabei wurden die Fundamente von Häusern und Straßen unterspült.

Ähnliches sei auch bei den Hochwassern 2002 und 2005 in Österreich passiert. Besonders stark ausgeprägt sei diese Erosionsgefahr bei Flüssen im Mittelgebirge oder im alpinen Bereich, so Forscher, den das vorherrschende Gefälle würde die Fließgeschwindigkeiten noch weiter erhöhen.

Künstlich angelegte Staudämme, Wehre und Schleusen beeinträchtigen den Wasserfluss praktisch überall in Europa: Einer Studie zufolge sind die Flüsse durch mehr als eine Million solcher Querhindernisse geteilt. Kein Flussgebiet in Europa ist laut Studie noch frei von künstlichen Hindernissen. Wehre oder Dämme sind meist dazu gebaut worden, um den Wasserfluss in den Flüssen zu kontrollieren. Oft dienen sie zudem auch als Straßenquerung.

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