Klagenfurter Jugendnotschlafstelle „Juno“ hat akuten Platzmangel

Die vergangenen Monate, seit Ausbruch des Corona-Virus, haben die psychische Belastbarkeit der Menschen auf eine harte Probe gesetzt. Existenzängste sind ein ständiger Begleiter bei vielen Erwachsenen. Überforderungen, Einsamkeit, Hilflosigkeit sind elementare Gefühle, die das Verhalten dann beeinflussen und sich oft in Streitigkeiten und häuslicher Gewalt entladen. In dieser Krisenzeit leiden besonders Kinder und Jugendliche. Sie stehen vor einer ungewissen Zukunft, haben noch keine strukturierten Tagesabläufe, fühlen sich sehr oft mit ihren Problemen alleingelassen und verlassen dann einfach den Ort, an dem sie aufgewachsen sind oder sie kommen bereits aus einer Jugendeinrichtung, die sie entlassen hat.
Wie die Leiterin der Notschlafstelle Tatjana Greller in einem Bericht dazu der Kleinen Zeitung aufzeigt, haben sich die Nächtigungen in den vergangenen Monaten verdreifacht. Es gäbe nicht einmal mehr Platz für Krisenfälle, denn auch diese Betten sind jetzt belegt. Im Jänner habe es noch 85 Übernachtungen gegeben. Im September waren es dann 242. Und bis Mitte Oktober wären es bereits 109 Nächtigungen gewesen. Viele junge Menschen müssen deshalb woanders untergebracht werden. Im Kriseninterventionszentrum (KIZ), das derzeit auch überlastet ist oder in der Frauennotschlafstelle oder sogar, im Notfall, im Obdachlosenheim.
Was dringend in der Juno (14-21 Jahre) und im KIZ (11-17 Jahre) gebraucht werden ist Bekleidung für den Winter und Waschmittel sowie Hygieneartikel.
Die Juno ist für 14- bis 21- Jährige Montag bis Freitag, 14 bis 9.30 Uhr, und Freitag bis Sonntag, 14 bis 10 Uhr, geöffnet.
Telefon (0650) 980 93 43.
KIZ nimmt Kinder und Jugendliche zwischen vier und 18 Jahren auf.
Telefon (0463) 31 00 21.