KÄRNTEN ECHO

Kelag baut Wasserkraftwerke in Bosnien und dem Kosovo

Bild: pixabay
Naturschützer protestieren gegen die Bautätigkeiten und werfen dem Kärntner Energieversorger koloniales Verhalten vor.

Mit Kraftwerken ist Kärnten ziemlich versorgt. Unser Land hat 344 anerkannte Kleinwasserkraftwerke. Die Kelag betreibt Speicher- Pumpspeicher- Lauf- Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Und schaut sich im Ausland nach neuen Geschäftsfeldern um. Am Balkan will sich der Energieversorger mit Kraftwerksprojekten ein weiteres wirtschaftliches Standbein sichern. Die politischen Wirren nach den kriegerischen Unruhen des Balkankrieges in den 90-er Jahren und die riesigen, noch unzugänglichen Gebiete im südlichen Balkan, die teilweise noch immer veraltete Infrastrukturen aufweisen sind ein dankbares Gebiet für westliche Investoren. Die dortige Bevölkerung will aber ihre Naturschätze ohne Eingriffe von Investoren für sich selbst und sanften Tourismus nützen.

So schlägt der Kelag in Bosnien und dem Kosovo ein scharfer Wind entgegen. Die Umweltorganisation https://riverwatch.eu/wirft dem Kärntner Energiebetreiber vor, weder auf wertvolle Flussstrecken noch auf die lokale Bevölkerung Rücksicht zu nehmen.

Die Kelag sieht sich als Opfer ein Diffamierungskampagne und weist auf dieselben Standards im Kraftwerksbau wie in Österreich hin. Nur sei die Bemerkung erlaubt, wer die Länder des Balkans außerhalb der touristischen Strecken bereist, bemerkt, dass hier andere Maßstäbe angesetzt werden müssen.

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