KÄRNTEN ECHO

In St. Veit wird Nutzung alter Kulturpflanzen erforscht

Herfried Lammer (wood k plus), LHStv.in Gaby Schaunig, Bgm. Martin Kulmer | Bild: wood k plus/kogler
Wie Hanf, Flachs oder Nesseln in Flugzeugen, Sportgeräten und Medizinprodukten zum Einsatz kommen und damit fossile Rohstoffe ersetzen können, erforscht das wood k plus Holzkompetenzzentrum in St. Veit

Mit finanzieller Unterstützung von Land, Bund und der EU. EFRE-Projekt „Smarter Leichtbau 4.0“ von wood k plus, Silicon Austria Labs und FH Kärnten wurde zu einem von 25 österreichweiten Vorzeigeprojekten im Rahmen der Feierlichkeiten zu „25 Jahre Österreich in der EU“ gekürt.

Das Holzkompetenzzentrum wood k plus in St. Veit/Glan entwickelt und forscht seit 2018 mit Forschungspartnern wie der Fachhochschule Kärnten und den Silicon Austria Labs über die Anwendung von Naturfasern in neuen Technologien und im Leichtbau. Das Ganze geschieht im Rahmen der europäischen Projekte „NoWaste“ und „Smarter Leichtbau 4.0.“ Dabei konzentriert man sich auf nachwachsende Rohstoffe wie Hanf, Flachs oder Nesseln und deren Einsatz bei der Entwicklung neuer Produkte und Technologien. Ziel ist es, neue Produkte aus alten Kulturpflanzen zu entwickeln und diese mit neuen Technologien in Verbindung zu bringen.

Pflanzenstängel beispielsweise sind Basis für Dämmstoffe, Ziegel oder für Garne, Fasergelege oder Fasergewebe. „Sie sind eine umweltfreundliche Alternative z. B. zu Glasfasergeweben oder geschäumten Kunststoffen, aus denen technische Teile konstruiert sind. Aus den Pflanzenölen entstehen Bioharze als Bindemittel mit den Fasern für die Laminierung von Karosserieteilen, Maschinenabdeckungen, Windkraftflügel oder eben etwas Neuem“, beschreibt Herfried Lammer, Bereichsleiter des wood k plus die Einsatzmöglichkeiten.

Durch die große Resonanz der Projekte mit nachwachsenden Rohstoffen ist nun gemeinsam mit Schulen der Region, dem Verein Norischer Hanf Mittelkärnten, vielen Kärntner Klima- und Energiemodellregionen, dem Zukunftskommitee Görtschitztal und dem Kompetenzzentrum Holz eine enge Kooperation entstanden. Ziel ist es, das erste „NoWaste Kompetenzzentrum“ in Kärnten zu schaffen. „Wir sind auf gutem Weg dahin. Dieses soll nachhaltige Wertschöpfungskreisläufe fördern und Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen entwickeln“, so Lammer über die Bedeutung des geplanten NoWaste-Forschungszentrums, das in das bestehende Holzkompetenzzentrum integriert wird und heimischen Produzenten von nachwachsenden Rohstoffen in Kärnten Expertise und Beratung vor Ort anbietet.

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