KÄRNTEN ECHO

Ikea Katalog nur mehr digital

Bild: kaernten-echo.at
Nach 70 Jahren wird der Katalog des größten Möbelhauses der Welt eingestellt. Der Lockdown ließ den Online-Umsatz des Möbelriesen steigen.

Wer sich auf den jährlich im August erscheinenden Möbelkatalog gefreut hat, um sich auf den internationalen Trend des schwedischen Möbelriesen einzustellen, hält heuer den letzten gedruckten Katalog von Ikea in der Hand. Schon in den letzten Jahre zeigten sich beginnende Kosteneinsparungen beim schwedischen Elch. Die jährliche, automatische Zustellung an den Haushalt wurde aufgegeben. Der Katalog konnte nur mehr im Einrichtungshaus abgeholt werden.  Durch die Corona-Pandemie hat sich der Onlineumsatz bei Ikea fast verdoppelt. Und so beschlossen die verantwortlichen Manager, wir machen jetzt Schluß mit dem Papierkatalog.

Ist ja dann wie bei Amazon. Wir sitzen vor den Bildschirmen und wühlen in den Onlineangeboten, lassen es uns nach Hause schicken und wenn es uns nicht gefällt, dann geht es halt wieder retour. Das Einkaufen wird immer mehr zu einer abstrakten Fließbandaktivität. Erfahrungen zeigen, dass sinnliche Begutachtung, wie Angreifen, Aufheben, Kastentüren öffnen, Schubladen schließen, über Holz, Keramik, Stoff streichen, die Kombination von Farbe und Form der Gegenstände, erheblich befriedigender ist, als das Klicken auf bearbeitete Fotos von Artikel.

Obwohl sich einerseits durch Corona Einkaufen immer mehr ins Internet verlagert hat zeigt uns anderseits unser eigenes Einkaufsverhalten, dass wir doch lieber in den Einkaufszentren auch real unsere Artikel einkaufen wollen. Der Eindruck entsteht, dass durch mehr Onlinehandel im Lockdown gleichzeitig das Bedürfnis nach realem Kontakt, Beratung, Gesprächen entsteht und deshalb Menschen nach dem Lockdown in die Einkaufszentren drängen.

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