KÄRNTEN ECHO

Eine Gemeinde in der Toskana macht Schluß mit Müll

Capannori, Kirche San Quirico e Giulitta | Bild: wikipedia
Die Gemeinde Capannori will die erste Zero-Waste-City werden. 2007 beschloß der Gemeinderat der toskanischen Gemeinde den eigenen Müllberg abzubauen. Nun eifern mehr als 400 europäische Städte den Italienern nach.

Im Jahr 2019 fielen in der Europäischen Union 224 Millionen Tonnen Siedlungsabfall an. Verdeutlicht wird diese Menge durch den Müllberg jedes EU-Bürgers und jeder EU-Bürgerin von gut 502 Kilo. Deutschland legt da noch 108 Kilo drauf. Ein nettes Gewicht, dass wir da produzieren. Und in der Pandemie wurde es noch ein bissel mehr. Weil wir soviel Takeaway bestellten und mitnahmen. Und dieser Müll besteht aus Verpackungen, Folien, Gläsern, Kunststoff.

Diese Müllmengen werden nur zu einem kleinen Teil recycelt. Der Großteil von Restmüll und Kunststoff wird verbrannt. Dadurch entsteht mehr als eine Million Tonnen zum Teil giftige Schlacke und Filterstaub. Dieser Restdreck muss deponiert oder in Salzstöcken eingelagert werden.

Aber zurück nach Capannori. Der Gemeinderat beschloß im Jahr 2007 zu einer Null-Müll-Kommune zu werden. Mit diesem Vorsatz begann eine Aufklärungskampagne zur Müllvermeidung. Hunderte Schnellkomposter wurden an die Mitbürger und Mitbürgerinnen verschenkt und siehe da: Die Abfallmenge pro Kopf ging um mehr als ein Drittel zurück. Und der Restmüll, der für die Wiederverwertung verloren ist, sank auf 18 Prozent. In Deutschland sind das mehr als 30 Prozent. Die Recyclingquote ist in Capannori auf 79 Prozent gestiegen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Capannori

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