KÄRNTEN ECHO

Drei gegen die Versiegelung des Bodens

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Der Vor­stands­vor­sit­zen­de der ös­ter­rei­chi­schen Ha­gel­ver­si­che­rung (ÖHV) hat sich zwei berühmte Mitstreiter an seine Seite geholt. Der Bauer und Schauspieler Tobias Moretti und der Stardirigent Franz Weiser-Möst setzen sich gemeinsam gegen die Bodenvernichtung der österreichischen Agrarflächen ein. In den letzten 15 Jahren wurden 150.000 Hektar Agrarflächen verbaut. Das im österreichischen Regierungsprogramm verankerte Ziel von maximal 2,5 Hektar wird mit diesen 13 Hektar täglich um das fünffache überschritten.

Der Lockdown hat gezeigt, wie abhängig wir im Land von kurzen Versorgungswegen sind und wie abhängig wir von den Erntehelfern geworden sind. Unsere Lebensmittelversorgung wächst nicht in den Shoppingcenter, die überall aus dem Boden schießen sondern wächst aus dem Boden, auf dem die Shoppingcenter stehen.

Die Versiegelung und Verbauung des Landes geht einher mit einem Identitätsverlust. Denn zu Österreich gehören die hügeligen Landschaften, die fruchtbaren Ebenen, die Landschaften an den Flüssen und Seen.

Die Al­li­anz der drei appelliert an die Po­li­ti­ker, sich an das Ziel von 2,5 Hekt­ar zu hal­ten. „Wenn der Bo­den­ver­brauch so wei­ter­geht wie in den letz­ten 20 Jah­ren, wird es in 200 Jah­ren in Ös­ter­reich keine Agrar­flä­chen mehr geben“, zitiert Kurt Wein­ber­ger (ÖHV) die Sta­tis­tik. Damit sei der Bo­den­ver­brauch eines der bren­nends­ten Um­welt­pro­ble­me un­se­rer Zeit. „Bei Brot­ge­trei­de haben wir be­reits jetzt nur noch einen Selbst­ver­sor­gungs­grad von 86 Pro­zent“, weiß Wein­ber­ger. Bei Kar­tof­feln sind es 80 Pro­zent, beim Ge­mü­se nicht ein­mal mehr 50. Versiegelte, asphaltierte Böden nehmen kein Wasser mehr auf, erhitzen sich schneller und tragen mit ihrer Wärmespeicherung (große Parkflächen) zur Temparaturerhöhung und den Starkregen mit bei.

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