Beim Schnorcheln fand Kind Handgranate
Weil ihre Mutter ein Haus für die Familie in der Region sucht, verbrachte Adelheid den Tag mit Baden in Schiefling. Beim Ausprobieren ihrer neuer Schnorchelausrüstung tauchte sie in der Ufergegend einen ei-förmigen Gegenstand herauf und zeigte ihn stolz ihrer Aufsichtsperson. Frau Mareiner, eine Freundin der Familie, erkannte im Metallgegenstand eine Handgranate.
Die sofort alarmierte Polizei ließ den Seezugang sperren, obwohl an der Granate kein Zünder mehr war. Der Polizei-Sprengstoffexperte Arno Loibnegger ließ das Deutsche Ei, wie er feststellte, nach Allentsteig bringen. Dort wurde die Granate gesprengt. Die Waffe war transportfähig, hätte aber bei Hitze oder Reibung detonieren können. Ein lebensgefährliches Objekt, dass das Kind gefunden hatte. 65 Jahre lag das Kriegsrelikt im Wasser oder wurde dort angeschwemmt.
Das war bereits der dritte Fund von Kriegsrelikten in Kärntner Seen. Im April hatte ein privater Taucher im Bereich des Sallacher Freibades in Pörtschach auf dem Seegrund drei S-Minen entdeckt, im Juni fand ein Badegast im Strandbad Egg am Faaker See eine Handgranate.
Wolfgang Korner ist Leiter des Entminungsdienstes, einer Dienststelle des Ministeriums für Landesverteidigung in Wien. Kärntens Seen sind nach wie vor voll mit Kriegsrelikten. „Es heißt, dass die Alliierten in der Besatzungszeit tausend Waggone Munition gefunden haben. In anderen Bundesländern wurde diese vor Ort gesprengt, in Kärnten primär in die Seen gekippt“, so Korner.