KÄRNTEN ECHO

Die Rechtfertigung für den Lockdown aus medizinischer Sicht

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Die Angst, Menschen aufgrund der Schwere ihres Krankheitsbild nicht mehr optimal versorgen zu können, zwang die Regierung zu den Lockdown-Maßnahmen.

Der Begriff „Triage“ kommt aus dem französischen und bedeutet „aussortieren, auswählen“ (also die Güte eines Produktes kontrollieren). Im medizinischen Kontext bedeutet es, die Menschen nach der Schwere der Verletzungen zu behandeln. Eingeführt wurde die Triage 1792 vom Militärchirurgen Dominique Jean Larrey, der in den Napoleonischen Kriegen ein System brauchte, um die Verwundeten so zu behandeln, damit sie wieder fit für das Schlachtfeld waren. Damals hieß das, die mit den besten Aussichten auf Genesung bekamen als erste Hilfe und nicht die, die es am nötigsten brauchten.

In der Intensivmedizin würde also triagieren bedeuten, jene Menschen sterben zu lassen, deren Aussicht auf Erholung nicht mehr gegeben ist. Dieser Ansatz steht im Konflikt mit den Prinzipien der Medizin: Menschen, denen es besonders schlecht geht, zuerst zu behandeln.

Dieser Aspekt, Menschen, die Hilfe brauchen nicht intensivmedizinisch behandeln zu können, ist der Grund für den Lockdown. Die Infektionszahlen mit dem Virus steigen täglich an. Wie Menschen mit der viralen Infektion umgehen wissen wir nicht, deshalb müssen die Intensivbetten für alle jene, die eine intensivmedizinische Versorgung brauchen, freigehalten werden.

Deshalb warnte der Präsident der Intensivmedizin-Fachgesellschaft, dass bei ansteigenden COVID-19-Krankheitsverläufen eine optimale Versorgung für kritisch Kranke (Krebs, Infarkte, COPD usw.) nicht mehr möglich sei.

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