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Deutschland: Kläranlagen im Überschwemmungsgebiet Ahrtal durch Hochwasser beschädigt

Bild: pixabay
Amtsärzte weisen auch zwei Wochen nach den verheerenden Fluten in Rheinland-Pfalz auf erhebliche Mängel in der medizinischen Grundversorgung hin. Die Zahl der Toten stieg auf 135.

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, gibt es auch zwei Wochen nach dem Hochwasser noch wenig Besserung im Überschwemmungsgebiet. Das Abwasser fließt ungereinigt und ungeklärt in die Ahr. Alle Kläranlagen im Ahrtal seien von den Überschwemmungen betroffen und beschädigt worden, teilte ein Sprecher der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz mit. Man strebe zunächst an, zumindest eine mechanische Grundreinigung zu erreichen. Der Fokus vor Ort liegt im Moment auf dem Seuchenschutz, wird betont. Konkret heißt das, dass die Abwässer inklusive Fäkalien aus den Ortschaften geleitet werden müssen. Solange die Abwassersysteme nicht wieder wenigstens provisorisch repariert seien, werde Abwasser weiter ungeklärt in die Ahr fließen.

Noch lasse sich nicht sagen, wie belastet die Ahr momentan sei, wird mitgeteilt. Mit der Hochwasserwelle seien auch Schadstoffe in die Ahr gelangt. Daher raten Landesbehörden von Kontakt mit Ahr-Wasser ab, sofern dies aus Gründen der Aufräumarbeiten nicht zwingend erforderlich sei. Vorsichts- und Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Handschuhen und wasserdichter Kleidung sollten eingehalten werden.

„Dass Kraftstoff, Chemikalien, Darm- und Colibakterien sowie Giftstoffe in die Ahr geflossen sind, ist natürlich sehr wahrscheinlich“, teilte der Sprecher der Koblenzer Behörde mit. Ein Messprogramm zur Überwachung der Ahr werde vermutlich nächste Woche zumindest an den bereits zugänglichen Messstellen starten.

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