KÄRNTEN ECHO

Corona: die Lage ist ernst

Bild: Foto von cottonbro von Pexels
Kapazitäten des Gesundheitssystems nun voll ausgelastet - Aufstockungen beginnen. Kärnten erreichte erstmals Spitzenwert von 1000 Neuerkrankungen.

Als wir im März in den Lockdown gingen, wurden relativ schnell viele Vorkehrungen getroffen, die vor allem ein Ziel hatten: den Kollaps des Gesundheitssystems zu verhindern. Denn von zu wenigen Beatmungsgeräten bis hin zum Mangel an Hygieneartikeln wie Atemschutzmasken liefen unsere Gesundheits-Einrichtungen Gefahr, sehr bald dramatische Entscheidungen treffen zu müssen: wer wird beatmet, wer muss sterben?

Das Virus traf uns in der ersten Welle dann nicht so hart wie befürchtet. In Klagenfurt und weiteren Gemeinden wurden Sporthallen und ähnliches schnell mit Betten ausgestattet, für die Fälle, die bei einer Überlastung in den Krankenanstalten keinen Platz mehr hätten. Der erste Lockdown funktionierte aber so gut, dass all diese Vorkehrungen nicht gebraucht wurden. In den Medien sahen wir Bilder von leeren Hallen und lasen, dass ein Großteil des bereitgestellten Personals nichts zu tun hat – bei vollen Bezügen.

Nun wird uns das offenbar zum Verhängnis, denn wegen des leichten Verlaufs der ersten Welle, haben wir das Virus nicht mehr ernst genommen und deswegen sind wir jetzt genau an dem Punkt, vor dem wir uns im März noch erfolgreich retten konnten: das Gesundheitssystem erreicht seine Kapazitäten und die täglichen Infektionszahlen erreichen auch in Kärnten Spitzenwerte. Vor der ersten Welle sind wir in Kärnten noch glimpflich davon gekommen, die zweite erwischt uns nun voll.

Das ist ein Appell an alle Kärnterinnen und Kärntner: die Lage beginnt ernst zu werden, übernehmt Eigenverantwortung und haltet die Beschränkungen ein.

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