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Aktueller Report des WWF zeigt auf: Illegaler Wildtierhandel als Schnittstelle zur Krankheitsübertragung

Bild: pixabay
WWF fordert zum Jahrestag der Ausbreitung von Covid-19 in seinem aktuellen Report die Schließung illegaler und unregulierter Wildtiermärkte in der südostasiatischen Mekong-Region.

Seit vor einem Jahr, am 31. Dezember 2019, der Hinweis auf eine neue Lungenkrankheit in der chinesischen Stadt Wuhan um die Welt ging, gilt es als wissenschaftlich gesichert, das das SARS-CoV-2-Virus von einem Wildtier auf Menschen übersprang. Der WWF hat nun anlässlich des Jahrestages eine Analyse zum Wildtierhandel in Südostasien veröffentlicht.

In vielen ländlichen Regionen des Mekongs sind Menschen auf die Ernährung mit Wildtieren angewiesen. Wildtiere haben in der Ernährung bei den Einheimischen jenen Stellenwert, den bei uns in früheren Zeiten Hasen, Biber, Igel, Singvögel hatten.
In Südostasien werden Wildtiere aber auch für den Verkauf in Städten gejagt und auf Lebendtiermärkten neben Nutztieren verkauft und geschlachtet. Zudem schafft auch der Schmuggel von Wildtieren einen Nährboden für Virensprünge auf Menschen. Auch in der traditionellen Medizin Südostasiens werden neben Nagetieren, Fledermäuse und andere Tiere verwendet.

Deshalb fordert der WWF eine bessere Zusammenarbeit von Politik und Behörden um die Ausbreitung von weiteren Pandemien zu verhindern. Zusätzlich weist die Umweltorganisation auf das zweite Umweltproblem hin: die massive Entwaldung in Südostasien. In 20 Jahren wurde die Waldfläche Südostasiens um 32 Millionen Hektar reduziert. Die Entwaldung bringt eine neue räumliche Nähe von Wildtieren zum Menschen und seinen Nutztieren.

Viele Krankheiten können direkt damit in Zusammenhang gebracht werden. Zum Beispiel haben Schweinefarmen und Obstbaumplantagen in Malaysia die Übertragung des Nipah-Virus von Flughunden auf Menschen ermöglicht. Und die Abholzung von vier Prozent eines Waldes in Brasilien hat zu einer fast 50-prozentigen Zunahme der Malaria geführt.

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