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Ab 1. August Gesichtserkennung in Österreich ausgeweitet

Bild: pixabay
Innenministerium benutzt jetzt Gesichtserkennungssoftware zur Täterausforschung

Wie der Standard berichtet, hat das österreichische Innenministerium, nach mehrmonatigem Testbetrieb, die Gesichtserkennungssoftware ab 1. August in Betrieb genommen und in das IT-System des Ministeriums integriert. In der Anfragebeantwortung durch Innenminister Karl Nehammer an die Neos wurde aber auch festgestellt, dass das System nicht gut funktioniert, wenn Gesichter durch Masken, Schals, Brillen verdeckt werden. Der Preis der Software betrug 450.000 Euro und stammt von einer österreichischen Firma.

Für Datenschützer und Kritiker ist klar, dass die Gesichterkennungssoftware allgemein auch zur Überwachung der Bevölkerung diene. Entgegen den Behauptungen der Betreiber wird die Software auch zur Verletzung der Bürgerrechte eingesetzt. In den USA hat bereits die Großstadt San Francisco die Technologie mit der Begründung verboten, dass deren Einsatz zu rassistischer Ungerechtigkeit führe und die Möglichkeit verhindere, frei von der ständigen Beobachtung durch die Regierung zu leben. Auch andere US-Bundesstädte verzichten auf die Technologie.

Die Befürchtungen der Datenschützer werden bestätigt, wenn wir  z. B. nach China schauen. Hier verwendet die Regierung die Gesichtserkennung zur Kontrolle, Selektion und Nachforschung der eigenen Bevölkerung sowie in Tibet und Xinjiang, um die dort einheimische Bevölkerung zu überwachen.

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