KÄRNTEN ECHO

Biotechnologen greifen ins Erbgut der Honigbiene ein

Blick in den Bienenstock | Bild: kaernten-echo.at
Mit "Genome Editing" soll das drittwichtigste Nutztier gentechnisch optimiert werden.

Die Aurelia Stiftung, eine operativ tätige Umweltstiftung mit Sitz in Berlin, die sich für Bienen, bestäubende Insekten und den Erhalt der Artenvielfalt einsetzt, weist in ihrer Internetpetition http://www.biene-gentechnik.de auf die mittlerweile zum Patent angemeldete gentechnische Manipulation des drittwichtigsten Nutztieres der Menschen hin.

Forscher der Universität Austin haben Bienen gentechnisch veränderte Darmbakterien eingeschleust. Vordergründig natürlich um die Biene dabei zu unterstützen besser mit der Varro-Milbe fertig zu werden. Das wäre für die Imkerei möglicherweise noch eine Hoffnung, jedoch im zweiten Schritt zielt diese gentechnische Manipulation auch darauf aus, die Biene resistenter gegen Pestizide zu machen und den Abbau der Gifte im Darm zu beschleunigen. Die Manipulation wurde sogar schon zum Patent angemeldet.
Eine weitere Absicht der Biotechnologen ist, durch gezieltes Ein- und Ausschalten bestimmter Bienengene die Bienen zur Bestäubung auf ausgewählte Felder zu lenken. Das dafür vorgeschlagenen Verfahren kann aber, schlimmstenfalls, ganze Arten auslöschen. Mit dieser Technik, dem „Gene Drives“, können die natürlichen Vererbungsregeln außer Kraft gesetzt werden.

Der Neurologe Randolf Menzel von der Freien Universität Berlin warnt, da Bakterien außerordentlich schnell mutieren, können sie ihre Wirkungen auf andere Tiere und Menschen betragen. So ist die Anwendung dieser Methode unverantwortbar, denn deren Auswirkungen können  wir nicht abschätzen.

Der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) hat klar dokumentiert, dass die Ursachen des Artensterbens Eingriffe des Menschen in die Natur sind. Flächenfraß, unkontrollierter Einsatz von Pestiziden sind nur einige davon.

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