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Warnung vor geschmuggeltem Wurmmittel „Ivermectin“

Bild: pixabay
Aufgriffe des Zolls seit September rasant angestiegen; Medikamente aus Singapur, Indien und Hongkong oftmals wirkungslos oder verunreinigt.

Bei Schwerpunktkontrollen des österreichischen Zolls -vor allem in den Postverteilerzentren – wurden seit Jahresbeginn bei 428 Aufgriffen insgesamt 24.169 Stück Tabletten des Arzneimittels „Ivermectin“ aufgegriffen. Unterstützt werden die Zollkontrollen durch begleitende Internetermittlungen der Cybercrime-Einheit des Zolls. Die vorläufige Bilanz des Zolls lässt jedenfalls alle Alarmglocken schrillen: Gab es im ersten Halbjahr 2021 nur vereinzelt Ivermectin-Aufgriffe, so wurden alleine im Oktober 7.640 Stück sichergestellt. Das ist im Vergleich zum Jänner mehr als das 50-fache.

Die explosive Steigerung bei den Aufgriffen von Ivermectin-Medikamenten in Österreich bestätigte sich auch bei einer EU-weiten Zoll-Schwerpunktaktion, die im Oktober und bis Mitte November stattfand: Bei der Anzahl der dabei beschlagnahmten Ivermectin-Sendungen rangiert Österreich EU-weit auf Platz 2.

Das Medikament wird unter verschiedensten Produktbezeichnungen hauptsächlich aus Singapur, Indien und Hongkong versendet. Bestimmt waren die Sendungen für Empfänger in ganz Österreich. Spitzenreiter waren Empfänger in Niederösterreich, gefolgt von Oberösterreich, Wien und der Steiermark.

Bei den geschmuggelten Medikamenten, die meist aus Asien stammen, handelt es sich oft um wirkungslose, verunreinigte oder gefälscht Präparate. Experten warnen daher zu Recht vor der missbräuchlichen Einnahme. Der Zoll wird seiner Aufgabe daher weiterhin mit Nachdruck nachkommen und hier besonders wachsam kontrollieren, warnt das Finanzministerium. Der Strafrahmen bei der illegalen Einfuhr von Medikamenten liegt bei einer Geldstrafe in Höhe von bis zu 7.260 Euro.

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