KÄRNTEN ECHO

Tag der Menschenrechte

Britisches Museum, Kyros Zylinder | Bild: wikipedia: Mike Peel
Heute, am 10. Dezember, ist der Tag der Menschenrechte. Hier eine kurze Geschichte dazu.

Im 6. Jahrhundert vor Chr. (559 v. Chr. bis 530) regierte Kyros II in großen Teilen des vorderen Orients und Asien. Er verdankte sein Ansehen nicht nur seinen brillanten, militärischen Siegen sondern auch seiner Toleranz und Gnade jenen gegenüber, die er besiegt hatte. Die Herrschaft des Kyros galt als eine von Pluralismus und Toleranz geprägte Zeit. Von seinem Reich aus breitete sich die Idee der Menschenrechte nach Indien, zu den Griechen, Römern und floss in die Magna Carta (1215), die Petition of Rights, die Verfassung der USA, die französische Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte und in die Bill of Rights.

Auch in der heutigen Zeit wird Kyros noch Anerkennung zuteil, nämlich im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York City. Dort wird eine Nachbildung des sogenannten Kyros-Zylinders ausgestellt. In babylonischer Keilschrift ist darauf seine „Eroberung“ Babylons festgehalten, samt den barmherzigen Entscheidungen, die er zugunsten der Babylonier traf. So heißt es darauf beispielsweise, dass er seinen neuen Untertanen gestattete, an ihren Traditionen festzuhalten – ein beispielloser Akt in einer Zeit, in der Herrscher sich als Besitzer des eroberten Landes und seiner Einwohner betrachteten.

Der Kyros-Zylinder, der 1879 von britischen Archäologen ausgegraben wurde, gilt gemeinhin als erste Niederschrift von „Menschenrechten“. Sie ist in alle sechs offiziellen Sprachen der Vereinten Nationen übersetzt worden und ihre Bestimmungen entsprechen den ersten vier Artikeln der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.

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