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Neue kolumbianische Virusmutante in Kärnten angekommen

Bild: pixabay
Genomspuren der kolumbianischen Coronavirus-Variante B.1.621 in Abwasseranalyse der Kläranlage Wörthersee-West nachgewiesen.

In Kolumbien breitet sich bereits die Lambda-Variante B.1.621 aus. Überforderte Gesundheitssysteme sowie ein Großteil der Bevölkerung, die in prekären Jobs arbeiten sind die Basis für die rasante Ausbreitung. Armut, Nicht-Einhaltung der verordneten Maßnahmen und der fehlende Impfstoff sind der ideale Mix für Varianten wie Lambda.

Günter Weichlinger ist beim „Coron-A“ Projekt der Verantwortliche für Kärnten. „Über das Abwasser bekommt man schon seit Jahren Einblick in den Drogen- oder Medikamentenkonsum der Bevölkerung – und das, ohne in die Privatsphäre der Einzelnen einzugreifen“, erklärt Weichlinger. Nun spüren Fachleute eben auch Corona-Viruspartikel auf, die Infizierte mit dem Stuhl ausscheiden.
„Wenn unter 100.000 Einwohnern zehn Infizierte sind, können wir das in den Proben feststellen“, hebt der Mikrobiologe Heribert Insam die Genauigkeit des Verfahrens hervor. Mit seinem Team an der Universität Innsbruck analysiert Insam die Abwasserproben aus Kärnten, Salzburg und Vorarlberg.

Im Frühjahr 2020 wurde das österreichweite Forschungsprojekt „Coron-A“ gestartet. Kärnten ist mit den Kläranlagen Klagenfurt, Villach, Rosegg, Spittal und Feldkirchen mit dabei. Diese fünf zusammen klären das Abwasser von 350.000 Kärntnerinnen und Kärntnern, das sind mehr als 60 Prozent der Kärntner Gesamtbevölkerung. Völlig anonym, schnell und kostengünstig kann durch „Coron-A“ festgestellt werden, wie das Corona-Virus in Österreich aktuell verbreitet ist. Das lässt nicht nur Virus Ausbrüche frühzeitig und regional erkennen, sondern liefert auch der Politik un den Behörden wichtige Entscheidungsgrundlagen.

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