KÄRNTEN ECHO

Mehr als eine Million Menschen in Österreich von Armut betroffen

Bild: pixabay
Besonders die Kinder leiden unter dem bedrohlich niedrigem Einkommen in der Familie.

Statistisch gesehen liegt die aktuelle Einkommensgrenze bei 1.259 Euro monatlich für einen Ein-Personen-Haushalt. Wie der Standard in einer neuen Serie berichtet, sind 14,3 Prozent der österreichischen Bevölkerung von Armut betroffen, denn ihr Einkommen bewegt sich unter dieser Grenze. Das bedeutet auch, dass jede Anschaffung (Waschmaschine) oder Ausgabe (Schulausflug) für die Familien existenzbedrohend ist. Kinder aus armen Familien benötigen öfters ärztliche Hilfe, sie sind kränklicher aufgrund der schlechten Wohnbedingungen und dem billigen, ungesunden Essen. Arm sein bedeutet, ein kürzeres Leben zu haben als der Rest der Bevölkerung. Vor allem Frauen, Alleinerzieherinnen und chronisch Kranke sind gefährdet.

Menschen, die arm sind, sind still. Sie begehren nicht auf und weisen die Öffentlichkeit nicht auf ihren Zustand hin. In einer Wohlstandsgesellschaft, vom Konsum angetrieben, ist es verpönt und ein no go über Armut zu sprechen. Sich als arm zu outen ist ein Stigma.

Die österreichische Armutskonferenz, ein Netzwerk von mehr als 40 karitativen und sozialen Organisationen, Bildungsminister- und Forschungseinrichtungen gibt armen Menschen eine Stimme. In einer gerade veröffentlichten Studie http://www.armutskonferenz.at/news/news-2020/erhebung-armutsbetroffene-und-die-corona-krise.html  wird besonders auf die Auswirkungen des Lockdowns hingewiesen. Wie prekäre Arbeitsverhältnisse das Überleben fast unmöglich machten. Und das es besonders freiberufliche Kunstschaffende betroffen habe, die sowieso niedrige Gagen und einen löchrigen Versicherungsschutz vorweisen.

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