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KLAGENFURT: Ex-Bürgermeister Scheider spaltet sich von FPÖ ab

Christian Scheider | Bild: WikiCommons / Johann Jaritz
In Klagenfurt brodelt die Gerüchteküche. Nachdem heute bekannt wurde, dass Ex-Bürgermeister Christian Scheider die FPÖ verlässt, wird nun heftig spekuliert, wer ihm folgt.

Noch 117 Tage sind es bis zur Gemeinderatswahl am 28. Feber 2021 in Klagenfurt. Langsam läuft auch der Wahlkampf an – heute mit einem ersten Paukenschlag: Ex-Bürgermeister Christian Scheider – derzeit Stadtrat in Klagenfurt – verlässt die FPÖ. Nachdem er 2015 in der Stichwahl von Marie-Louise Mathiaschitz (SPÖ) abgelöst wurde, machte er als Vizebürgermeister weiter, sein jüngerer Kollege Wolfgang Germ wurde Stadtrat. Ende 2018 wurden diese beiden Plätze getauscht und Germ bereits als Spitzenkandidat für 2021 präsentiert, da er laut einer OGM-Umfrage mehr Potential für die FPÖ versprach.

Immer wieder kamen danach Gerüchte über interne Zerwürfnisse bei der Klagenfurter FPÖ auf. Zuletzt, als das BZÖ eine Umfrage durchsickern ließ, die Scheider nach wie vor als aussichtsreichsten Gegenkandidaten für die amtierende Bürgermeisterin auswies. Allerdings mit großem Abstand. So wurde für Bgm Mathiatschitz mit 33% der erste Platz prognostiziert, Scheider erhielt bei dieser Momentaufnahme den zweiten Platz  mit 9%. Übrigens knapp dahinter mit 8% Frank Frey von den Grünen. Die anderen Stadträte – darunter auch Germ – hingegen weit abgeschlagen.

Jetzt kocht es natürlich in der Gerüchteküche und es darf spekuliert werden, ob Sandra Wassermann (Gemeinderätin, frühere Klubobfrau und Weggefährtin von Scheider) mit ihm geht. Als bekannte Personen bleiben der FPÖ damit nur noch Wolfgang Germ und Klubobmann Andreas Skorianz. Heftig kolportiert wird auch, dass sich Scheider dem Team Köfer anschließt, das wiederum bis zu 200.000 Euro Wahlkampfmittel zur Verfügung stellen könnte. Das Team Köfer hat 2018 knapp den Einzug in den Kärntner Landtag geschafft und erhält deswegen Parteienförderung, die es für Wahlkämpfe einsetzen kann.

Der Zeitpunkt scheint jedenfalls günstig gewählt: Da es keine Gemeinderatssitzung mehr vor der Wahl geben dürfte, kann die FPÖ Scheider als Stadtrat angeblich auch nicht mehr abwählen.

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