KÄRNTEN ECHO

Jeff Bezos und das Schiffchenproblem

Bild: pixabay
Wie bereits in mehreren Medien ausführlich berichtet wurde, lässt sich der Amazon-Chef eine Segelyacht, nein, eine Super-Segelyacht in Rotterdam bauen. Nun muss eine historische Brücke teilweise abgebaut werden, um das schwimmende Trum ins offene Meer zu bekommen.
KOMMENTAR / MEINUNG

Rotterdams Einwohner und Einwohnerinnen sind jedoch nicht amused und fordern über die sozialen Medien zum faule-Eier-werfen beim Stapellauf der Yacht auf. Die bisher größte Segelyacht der Welt mit einer Länge von 127 Metern hat nämlich drei riesige Masten und die sind einfach zu lang. Deshalb muss die Brücke teilweise weg. Und wie die Werft betont, können die Masten nicht auf See montiert werden.

So muss also die Koningshavenbrug, die den Weg der Segelyacht zum offenen Meer versperrt, demontiert werden. Und die Rotterdamer Bewohner und Bewohnerinnen sind beim einmaligen, spektakulären Ereignis dabei den Ab- und Aufbau ihrer historischen Brücke für einen der reichsten Männer der Welt zu beobachten.

Genug Geld hat ja Bezos. Hält er sich doch viele Arbeiter und Arbeiterinnen, die unter erschwerten Bedingungen unsere Amazonbestellungen auf die Förderbänder hieven. Und mit dem Geld, dass in seinem Internet-Warenhaus umgesetzt und verdient wird, leistet sich Gründer Bezos u. a. einen Flug ins All und jetzt die größte Segelyacht der Welt.

Und dazu die Kosten für die teilweise Entfernung der Brücke.
Eh klar. Wenn schon die Segelyacht einen dreistelligen Millionenbetrag gekostet hat, dann kommen halt noch einige Zehntausend oder Hunderttausend an weiteren Kosten dazu.

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