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Internationale Geldwäsche auch nach Österreich

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Internationales Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ - International Consortium of Investigative Journalists) weist Geldflüsse zu zwei österreichischen Banken nach

Vor einigen Jahren erschütterte Lateinamerika einer der größten Schmiergeldaffären der Welt. Über ein ausgeklügeltes Schmiergeld- und Geldwäschesystem an Politiker, Beamte, Parteien haben sich Baufirmen wie Odebrecht und der halbstaatliche Ölkonzern Petrobas millionenschwere Aufträge gesichert und teils auch die Gesetzgebung zu ihren Gunsten beeinflusst. Bei Odebrecht soll es sogar eine eigenen Abteilung für die Schmiergeldzahlungen gegeben haben. Einige Ex-Präsidenten und ein Friedensnobelpreisträger (Juan Manuel Santos) stehen im Verdacht bei großen Bauprojekten „mitgeschnitten“ zu haben.

Um die Milliarden illegalen Geldes rein zu waschen wurde nach Banken gesucht, die in diesem System mitmachen. Wie Dokumente aus US-Quellen (FinCen-Files) aufdecken gehören auch zwei österreichische Banken zum illustren Zirkel des Systems.
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) drängt immer wieder darauf, beim geringsten Verdacht sofort eine Meldung zu machen. Leider stellt sich im Nachhinein oft heraus, wie auch die Investigativplattform der Journalisten bestätigt, dass die Meldungen erst erfolgen, wenn bereits Monate mit illegalen Geldbewegungen auf den Konten vergangen sind. Die Investigativplattform erwähnt, dass es zwischen 2007 und 2017 mindestens 804 Transaktionen mit Geldwäscheverdacht und Österreich-Bezug gegeben habe.

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