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Hühnerfleisch im Supermarkt häufig mit Keimen belastet

Bild: pixabay
Das Ergebnis war unappetitlich. Zehn Proben waren belastet, zwei mit Salmonellen. Antibiotikaresistente Keime in vier Proben zeigen das Grundproblem der Geflügelzucht.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 13 Hühnerprodukte aus heimischen Supermärkten auf Keime untersucht.  Zehn Proben waren belastet, davon zwei mit Salmonellen und vier mit antibiotikaresistenten Erregern.

In den meisten Fällen wurden die beanstandeten Erzeugnisse zwar noch als genussfähig bewertet. Zum Gesundheitsproblem könnten sie dennoch werden, etwa wenn bei der Zubereitung in der Küche Fehler passieren. Auf dem Prüfstand standen Filets, Flügel und Keulen. Zwölf Produkte stammten aus Österreich, bei einem handelte es sich um Importware aus Slowenien. Drei der Erzeugnisse waren als Bio-Ware gekennzeichnet.

Nur drei Produkte seien mikrobiologisch unbelastet gewesen, berichteten die Konsumentenschützer: „Die Maishendl Flügel von S-Budget, die Keulen von ja! Natürlich Wiesen Hendl und die Hühner Filets von Hofstädter erhielten von uns ein ‚Sehr gut‘.“

Antibiotikaresistente Keime (ESBL), die in vier Proben festgestellt wurden, „produzieren ein Enzym, das viele wichtige Antibiotika unwirksam macht. Insbesondere bei Menschen mit schwachem Immunsystem wie Älteren, Kranken, Kleinkindern oder Schwangeren kann eine Infektion lebensgefährlich sein“, warnte Nina Siegenthaler vom VKI.

Neun Proben enthielten zudem Bakterien der Gattung Campylobacter, die ernsthafte Darmerkrankungen auslösen können. Ein Grundproblem der Geflügelzucht, die krankheitserregenden Keime, wurde durch den Test aufgezeigt. Denn das billigste Hühnerfleisch mit 4,99 Euro pro Kilogramm hatte die größte Keimbelastung und fiel deshalb durch.

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