„9210.at -Lebenswertes Pörtschach“ hat ein Gemeindevolksbegehren zur Lärmbelastung in Pörtschach gestartet

Den Pörtschacher*innen reicht es. Mitten durch den „Luftkurort“, so wird auf der Homepage geworben, fährt die „Eisenbahn drüber“. Aus der beschaulichen Sommerfrische von 1900 wurde eine beliebte Touristendestination. Aus der altmodischen Hotel Werzer Anlage mit Gemüsefeld neben dem Tennisplatz wurde das Werzer`s. Alles wurde größer, dem internationalen Touristentrend angepasst. Auch die damit einhergehenden Verkehrsverbindungen wurden intensiver.
Hinter dem idyllischen Schloß Leonstain, dem gepflegten Hotel Dermuth und vielen anderen Beherbergungsbetrieben führt die vielbefahrene Zugverbindung von Wien nach Triest durch den Ort. Ein Paradoxon, das seinesgleichen sucht. Wie geht das zusammen? Luftkurort und Güterzüge? Jetzt will der Verein „9210.at“ über ein Volksbegehren eine Untersuchung zur Lärmbelastung durchsetzen.
Die Bürgermeisterin (ÖVP) hält sich zurück. In einer schriftlichen Stellungnahme 2017 meinte sie damals, dass seitens der Gemeinde kein Handlungsbedarf für ein Lärmschutzprojekt bestünde, obwohl ihr eigener Parteikollege, Schloss Leonstain-Besitzer Christian Neuscheller mit dem Verein „Stoppt den Bahnlärm“ bereits seit Jahren für die Reduzierung der Lärmbelastung durch Güterzüge (besonders in der Nacht) durch Pörtschach kämpft.
Jetzt spricht die Bürgermeisterin Häusl-Benz von ihrem Einsatz für Lärmschutzmassnahmen und mokiert, dass ein Gemeindevolksbegehren eine Zersplitterung des Themas vor der Gemeinderatswahl sei. Der Initiator des Gemeindevolksbegehren, Florian Pacher, engagiert sich seit einiger Zeit mit dem Verein 9210.at-Lebenswertes Pörtschach für den Tourismusort. Er ist optimistisch, dass die nötigen 120 Unterschriften erreicht werden, um den Gemeinderat mit der Beauftragung einer lärmtechnischen Untersuchung zu beschäftigen.